Rotbrauner Milchling

Lactarius rufus (Scop.) Fr. 1838

Der festfleischige Pilz hat helles, weißliches Fleisch und ist weiß milchend. Die Milch mit brennend- scharfem Geschmack macht ihn eher ungeeignet für die Pilzküche. Sein oft massenhaftes Auftreten im Herbst verführt zum Sammeln und Zubereiten, doch das kann aufgrund von Unverträglichkeitsreaktionen zu gastrointestinalen (Magen-Darm-) Beschwerden führen. Bei nordischen Völkern (Nord- und Osteuropa) werden auch scharf schmeckende Milchlinge und Täublinge für den menschlichen Verzehr zubereitet. Die entsprechenden Zubereitungsarten (Silieren und Einsalzen von Pilzen) erfordern jedoch einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand und lohnen sich nur bei der massenhaften Verarbeitung der genannten Pilze und nur dann, wenn man auf diese Nahrungsergänzung dringend angewiesen ist.

Beschreibung

Hut: rotbraun, eingedrückt, in der Mitte meist ein kleiner spitzer Buckel. In jungen Stadien Hutrand leicht eingerollt.

Lamellen: herablaufend, hell fleischfarben.

Stiel: in Hutfarbe.

Geruch: nach harzigem Holz.

Geschmack: brennend scharf.

Sporen: Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.

Besonderheiten: Der Pilz sondert bei Verletzungen der Lamellen eine weiße Milch ab, die weiß antrocknet und im Nachgeschmack brennend scharf ist.

Vorkommen

In Nadelwäldern unter Fichten (Picea) und Kiefern (Pinus).

Ähnliche Arten

  • Leberbrauner Milchling (Lactarius hepaticus): Hut leberbraun, mit weißer, gelb antrocknender Milch;
  • Kampfermilchling (Lactarius camphoratus): Hut heller, Hutrand gerieft, Geruch nach Kampfer bzw. Maggi/Liebstöckel;
  • 

Systematik

Rotbrauner Milchling 

(Lactarius rufus)

(Scop.) Fr. 1838

Reich Pilze Fungi
Stamm Basidienpilze Basidiomycota
Klasse Ständerpilze Basidiomycetes
Ordnung Sprödblättler Russulales
Familie Täublingsartige Russulaceae
Gattung Milchlinge Lactarius
Art Rotbrauner Milchling  Lactarius rufus

Current Name:
Lactarius rufus (Scop.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 347 (1838)

Speisewert

Ohne Vorbehandlung schwach giftig. Pilz abbrühen, Kochwasser wegschütten, anschließend verarbeiten (braten oder dünsten).

 

In Osteuropa wird der Pilz nach gründlichem Überbrühen verarbeitet, insbesondere als Essig- oder Salzkonserve.

 

Auch wenn das teilweise massenhafte Vorkommen dazu verführen mag, sollte man den Pilz auch nach Vorbehandlung nicht alleine oder in größeren Mengen oder über längere Zeiten einnehmen. Unverträglichkeitsreaktionen können die Folge sein.

Andere Namen

Synonymy:

Lactarius mollis, Lactifluus rufus, Agaricus rufus, Lactarius rufus var. exumbonatus

 

Synonymy:
Agaricus rufus Scop., Fl. carniol., Edn 2 (Wien) 2: 451 (1772)
Galorrheus rufus (Scop.) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zwickau): 129 (1871)
Lactifluus rufus (Scop.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 2: 857 (1891)

Agaricus variabilis Batsch, Elench. fung. (Halle): 67 (1783)

Lactarius rufus var. exumbonatus Boud., Icon. Mycol. (Paris) 4: 26 (1: pl. 52) (1911)

Lactarius mollis D.A. Reid, Fungorum Rariorum Icones Coloratae 4: 19 (1969)

Weblinks

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